Chronologie von der Spaltung bis zur Einheit

1954: Konferenz von Jalta
Die Konferenz von Jalta war ein diplomatisches Treffen der alliierten Staatschefs Franklin D. Roosevelt (USA), Winston Churchill (Vereinigtes Königreich) und Josef Stalin (UdSSR) auf dem auf der Halbinsel gelegenen Badeort Jalta. Vom 4. bis zum 11. Februar 1945 trafen sich die drei Alliierten zum zweiten von insgesamt drei Gipfeltreffen während des 2. Weltkrieges (1939-1945). Themen der Konferenz waren vor allem die Aufteilung Deutschlands und die Machtverteilung in Europa nach dem Ende des Krieges. In den Beschlüssen fanden sich u.a. die sowjetischen Interessen in Asien gegenüber Japan und China. Deutschland wurde zuerst in drei, später dann in vier Besatzungszonen aufgeteilt. (USA, UdSSR, England, später Frankreich), wobei die französische Besatzungszone aus den Zonen der beiden Westalliierten heraus entstanden ist. Ebenso zog man die Sektorzone durch die Hauptstadt Berlin. Die von Stalin geforderten zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen, die die Länder von Italien über die Tschechoslowakei bis zum Baltikum und den ganzen Balkan zu einem Sicherheitsring um die UdSSR machen sollten, stimmten Churchill und Roosevelt nur teilweise zu. Italien wurde den Westmächten zugeteilt, während die Tschechoslowakei und die baltischen Staaten Stalin überlassen wurden. Auf der Konferenz von Jalta einigten sich Franklin D. Roosevelt, Winston Churchill und Josef Stalin schließlich auch über die letzten noch strittigen Punkte des Entwurfs zur Charta der Vereinten Nationen. Es ging insbesondere um den Abstimmungsmodus im mächtigsten Gremium der künftigen Organisation, dem Sicherheitsrat. Den ständigen Sicherheitsratsmitgliedern - der UdSSR, den USA, Großbritannien, Frankreich und China - räumte man auf Betreiben der UdSSR ein Vetorecht in allen wichtigen Fragen ein. Ohne dieses Zugeständnis wäre keine Einigung möglich gewesen.

Besatzungszonen

Die drei Westmächte und die Sowjetunion teilen Deutschland und Österreich 1945 in Besatzungszonen auf.

Konferenz von Potsdam
Vom 17. Juli bis 2. August 1945 trafen sich die vier Siegermächte im Potsdamer Schloss Cecilienhof um über die Neuordnung Europas und das Schicksal Deutschlands zu bestimmen. Am Verhandlungstisch sitzen Josef Stalin (UdSSR), Harry S. Truman, der Nachfolger Roosevelts (USA) und Winston S. Churchill (Großbritannien), der Ende Juli von Clement R. Attlee abgelöst wird. Im so genannten Potsdamer Abkommen wird die Demokratisierung, Entmilitarisierung, Entnazifizierung, Demontage (Abbau von Industrieanlagen) und Dezentralisierung Deutschlands festgelegt. Wegen Deutschlands autoritärer Tradition sind sich die Alliierten einig die Deutschen zuerst einer Umerziehung zu unterwerfen. Frankreich tritt dem Potsdamer Abkommen am 7. August 1945 unter Vorbehalten bei. Umstrittenes Thema ist die Behandlung der Ostgebiete. Stalin hatte ohne die Zustimmung der anderen Mächte jenseits der Oder und Lausitzer Neiße eine polnische bzw. sowjetische Verwaltung eingerichtet. Die Westmächte erkennen diese Verwaltung zwar an, jedoch soll die endgültige Festlegung der deutschen Grenzen in einem Friedensvertrag erfolgen.

 

Kalter Krieg 

Das Vorgehen der UdSSR in Osteuropa und in ihrer Besatzungszone erweckt das Misstrauen der Westmächte. Der ehemalige britische Premierminister Winston Churchill spricht schon am 5. März 1946 von einem „Eisernen Vorhang“, der von Stalin errichtet worden sei. Die Sowjetunion ihrerseits sieht keinen Sinn in der Deutschlandpolitik der Amerikaner und fühlt sich durch ihr Atomwaffenmonopol bedroht. Das gegenseitige Misstrauen und die Unfähigkeit zu einer einheitlichen Umsetzung des Potsdamer Abkommens führen zwangsläufig  zu einem Scheitern der Viermächte Regierung über Deutschland.

Die Frankfurter Dokumente
1948 treffen sich die Westmächte und beschließen die Gründung der BRD, welche nach westlichem Vorbild demokratisch geprägt werden soll und nach förderalistischem Vorbild aufgebaut werden.


Berlin-Blockade

1949: Gründung der Bundesrepublik (BRD 23.Mai 1949), Besatzungsstatut, Hohe Kommission, Gründung der DDR (30. Mai 1949, 7.10.1949), RGW/Comecon

1952:
„Stalinnote“, innerdeutsche Grenze, Sozialismus wird Staatsziel der DDR, Kollektivierung in der DDR

Der russische Diktator Stalin sorgt, kurz vor der Unterzeichung von EVG- und Deutschlandvertrag, mit der so genannten Stalinnote für Aufsehen. Sie bietet den Westmächten einen Friedensvertrg und die Wiedervereinigung, jedoch soll der neu erschaffene Staat nach außen neutral und nach innen pluralistisch (mehr Parteien System) sein. Die Verhandlungen scheitern auf Grund unterschiedlicher Meinungen; Westmächte wollen ein bewaffnetes Deutschland auf westlicher Seite. Im September bricht der Notenwechsel schließlich ab. Die vorherige Politik wird fortgesetzt; Adenauer setzt auf Westintegration.


1953: †od Stalins, 17. Juni 1953
 

Todesursache war wohl ein Schlaganfall.
An der Beisetzung trauern 1,5mio Menschen.

Stalin wird als größter Mensch seiner Epoche bezeichnet.


1955: Pariser Verträge, Vorbehaltsrechte der Alliierten/Beschränkungen der Souveränität, Wiederbewaffnung/Bundeswehr, NATO/WEU, Warschauer Pakt
 

17.Februar: 40 Stunden lang debattiert der Bundestag über die Ratifizierung der Pariser Verträge. Befürwortet weisen darauf hin, dass es durch die Bedrohung der Sowjetunion keine Alternative zur Westintegration gibt, Gegner beklagen die Preisgabe der deutschen Einheit. Im Vertragswerk sind die Beziehungen der Bundesrepublik und den Westmächten niedergeschrieben. Der Deutschlandvertrag ersetzt das Besatzungsstatut von 1949 und gibt der Bundesrepublik ihre Souveränität zurück. Vorbehaltsrechte: Westalliierten ist es erlaubt Truppen zu unterhalten und sie sind weiterhin für Gesamtdeutschland und Berlin zuständig (solange es keinen Friedensvertrag gibt). Die neu gegründete Westeuropäische Union (WEU) ebnet der Bundesrepublik den Weg zum NATO-Beitritt und der Wiederbewaffnung, jedoch mit einem Vorbehalt; der Besitz von ABC-Waffen ist verboten. Letzten Endes stimmen zwei Drittel der Bundesabgeordneten stimmen den Pariser Verträgen zu (treten am 5. Mai in Kraft). Als Reaktion auf den NATO-Beitritt (9. Mai) Westdeutschlands wird am 19. Mai der Warschauer Pakt gegründet.  

 

NATO: Die NATO (North Atlantic Treaty Organization) wurde am 4.4.1949 gegründet.
Gedacht als Verteidigungsbündnis gegen die Staaten, die sich im Warschauer Pakt zusammengeschlossen hatten.

Am 24.Juni 1948 sperrten die sowjetischen Truppen Westberlin. um eine Gründung der BRD durch die Westmächte zu verhindern. Als Folge richten die Westmächte eine "Luftbrücke". Durchschnittlich alle 2-3 Minuten landet eine "Rosinenbomber" in Berlin, geladen mit allen lebensnotwendigen Produkten für die Westberliner. Ein Jahr und 200.000 Flüge später geben die Sowjets auf und lösen die Blockade.

1956: Nationale Volksarmee, XX. Parteitag der KPdSU, Aufstand in Ungarn

1962: Kuba-Krise

Sie ist der Tiefpunkt des Kalten Krieges von 1945-89. Die USA erzwingen den Abzug sowjetischer atomarer Mittelstreckenraketen.

 

1963: Der „Alte“ (Adenauer) tritt ab

Adenauer steht für Westintegration (NATO, EWG). Man kann seine Politik fast auf eine Formel bringen: Westintegration + Aufrüstung (Bundeswehr) = mehr Sicherheit + Wiedervereinigung Deutschlands aus einer Position der Stärke hinaus. Keine Kontakte zwischen West – und Ostberlin/DDR, es herrschte Totenstille.

Passierscheinabkommen: Weihnachten 1963 erste Tagesbesuche Westberliner in Ostberlin möglich

 

1965: Sowjetische Düsenjäger über Westberlin

Die BRD versucht Westberlin möglichst eng an sich zu binden (Bundestagssitzung in Berlin), Sowjets stören durch Düsenjägerflüge und Sperrungen der Zufahrtswege nach Westberlin. Die Deutsch – Deutsche Politik gerät in eine Sackgasse.

„Unkultur aus dem Westen“ wird in der DDR bekämpft/verboten

 

1967: Plattenbau (Wirtschaft)

1969: Hallstein Doktrin
(=Abbruch bzw. Einfrieren der diplomatischen Beziehungen zu Ländern, die die DDR anerkennen)

Beginnt zu bröckeln, da immer mehr Länder die DDR anerkennen. Die bisherige CDU - Politik gerät ins Wanken.
--> Willy Brandt wird Bundeskanzler und die SPD/FDP - Koalition in der Regierung bis 1982
FDP will eine Annäherung an die DDR zur Verbesserung der Beziehungen der beiden deutschen Staaten
--> Die FDP wechselt zur SPD und gründet die soziale - liberale Koalition


1970: Willy Brandt in Erfurt

Gespräche bleiben Ergebnislos, DDR fordert vergeblich die Anerkennung als Staat

Tauwetter global --> Tauwetter bei uns, 1969 erste Abrüstungsverhandlungen (SALT = Strategic Arms Limitation Talks)

Moskauer Vertrag

(=einer der Ostverträge) Anerkennung der bestehenden Europäischen Grenzen („Wandel durch Annäherung“ Egon Bahr); Unverletzlichkeit der Grenzen = wir gehen nicht mit Gewalt gegen die bestehenden Grenzen vor.

 

Warschauer Vertrag

(Kniefall von Willy Brandt vor Denkmal des jüdischen Ghettos in Warschau)

Anerkennung der Oder-Neißegrenze und Gewaltverzicht. Den Polen wird etwas Angst vor dem aggressiven Deutschland genommen.

 

1971:

Rücktritt Ulbrichts (weil er als Kalter Krieger gilt). Erich Honecker wird Generalsekretär der SED (wichtigste und mächtigste Partei)

Transitabkommen: Weitgehend ungehinderte Zufahrt von Westdeutschland nach Westberlin und umgekehrt.

Verkehrvertrag: Reiseerleichterungen für Westdeutsche und Westberliner, man konnte mehrfach einreisen und sogar mit dem Auto in die DDR. Rentner durften als einzige in den Westen reisen, um Geld zu sparen, da Rentner den Staat nur kosten. Steigerung des Zusammengehörigkeitsgefühls.

 

1972: Grundlagenvertrag

= Anerkennung der DDR-M I N U S

M I N U S = Einrichtung von „Ständigen Vertretungen“ statt Botschaften. Die Bundesrepublik versteht die DDR nicht als Ausland, DDR Bürger sind immer auch Bürger Westdeutschlands. Aber die DDR sieht die BRD als Ausland.

à Forderung nach Deutscher Einheit bleibt bestehen

 

1974: „Ständige Vertretung“, DDR als „sozialistische Nation“

 

1976: „Pfarrer Brüsewitz“…

…verbrennt sich als Protest gegen die Unterdrückung der Kirche

 

1982: Wirtschaftskrise in der DDR (Wirtschaft) eigentlich Permanent ab der 70er Jahre

 

1987: Abrüstung im Warschauer Pakt, Ende des Kalten Krieges, Honecker im Westen

Ende des Kalten Krieges ist die Vorraussetzung für die Deutsche Wiedervereinigung 1989/90. Russland will sich nicht mehr in Deutschland einmischen, keiner hat mehr Interesse die DDR- Grenzen aggressiv zu „verteidigen“ und Deutschland verschärft zu teilen, Honecker im Westen.

 

1989:  Kommunalwahl in der DDR

Mit dem Protest gegen die Wahlfälschungen der SED bereits im Mai 1989 beginnt die revolutionäre Volksbewegung in der DDR, diese nimmt verschiedene Formen an.

Protestbewegung:

Ist zunächst eine Fluchbewegung über die Westdeutschen Botschaften z.B. in Prag.

Gleichzeitig wird im September 1989 die ungarische Grenze geöffnet à Fluchtbewegung über Ungarn; die Mauer macht keinen Sinn mehr; 9. Oktober war ein entscheidender Tag: Die DDR Behörden entscheiden die Protestbewegungen nicht mit Gewalt niederzuschlagen. Montagsdemonstrationen in Leipzig – immer mehr Menschen demonstrieren für Meinungsfreiheit und Wahlfreiheit. Der anfängliche Slogan „Wir sind das Volk“ wird mit der Zeit zum Slogan „Wir sind ein Volk“.   

 

 

àfriedliche Revolution“ Mauerfall

 

1990: 2+4 Vertrag, Deutsche Einheit

 

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